Ratsbericht 13.09.2010 7./8. Sitzung GGR
Trakt. Nr. | Geschäft | Reaktion Pirat (und GLP) |
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1. | Protokolle der 2./3. und 4./5. Sitzungen des Amtsjahres 2010/2011 | angenommen |
2. 2010-081 | Wahl von fünf Mitgliedern einer Spezialkommission zur Vorbereitung der Neubesetzung Datenschutzbeauftragte/r | enthalten; angenommen |
3. 2010-082 | Wahl einer Präsidentin / eines Präsidenten einer Spezialkommission zur Vorbereitung der Neubesetzung Datenschutzbeauftragte/r | enthalten; angenommen |
4. 2010-076 | Mietvertrag und Kredit von CHF 5'320'000 für die Konzentration der Stadtverwaltung auf dem Sulzerareal Stadtmitte (vorbehältlich der Beschlussfassung in der Aufsichtskommission) | nicht behandlungsreif (wer hätte das gedacht …) |
5. 2010-066 | Nachtragskredit von CHF 1.4 Mio für die familienergänzende Kinderbetreuung im Jahr 2010 | Ja; Es sollte künftig besser geschätzt werden. (angenommen) |
6. 2010-063 | Nutzungsplanung: Revision, Neufestsetzung und Aufhebung von Baulinien im Gebiet Niderfeld, St.-Georgen- und General-Guisan-Strasse, Bachwiesen- und Landvogt-Waser-Strasse und Hasenweg, Weinbergstrasse, Waldeggstrasse und im Bereich Härti | angenommen |
7. | Fragestunde | Fragestunde: Meine Frage |
8. 2009-129 | Begründung des Postulats betr. Leitbild sozialer Wohnungsbau | Abglehnt auf Antrag der glp/PP-Fraktion. Meine Begründungen habe im Politnetz an zwei Stellen erläutert. |
9. 2009-086 | Beantwortung der Interpellation betr. Zusammenlegung Feuerwehr und Zivilschutz zu einer Organisation | zustimmende Kenntnisnahme |
10. 2009-097 | Beantwortung der Interpellation betr. Jugendsozialarbeit in Winterthur | zustimmende Kenntnisnahme |
11. 2009-098 | Beantwortung der Interpellation betr. Anlaufstelle für Randständige | zustimmende Kenntnisnahme |
12. 2010-007 | Begründung des Postulats betr. Konzept zur Veloparkierung rund um den Hauptbahnhof | überwiesen mit den Stimmen der glp/PP-Fraktion |
13. 2009-090 | Beantwortung der Interpellation betr. Gesamtsanierung Adlergarten | ablehnende Kenntnisnahme: Schlechte Lösungen der Vergangenheit werden mit schlechten Massnahmen in die Zukunft verlängert. 1. Fernwärme aus KVA ist offenbar zu wenig wert; 2. Gebäudestandard 2008 ist zu minimalistisch; 3. Stadträtliche Versprechen werden nicht eingehalten. |
14. 2009-088 | Beantwortung der Interpellation betr. Auftragsvergaben an lokale Gewerbe | verschoben |
15. 2010-019 | Abschreibung der altrechtlichen Motion betr. Bau eines Veloweges zwischen dem Grüntal und dem Schulhaus Büelwiesen | verschoben |
16. 2010-027 | Begründung des Postulats betr. reduzierter Salz-Einsatz im Winterdienst - Holzspäne statt Splitt | verschoben |
Fragestunde: Meine Frage
- Am 28.06.2010 in der 3./4. Sitzung wurde im Rat die Interpellationsantwort GGR-Nr. 2009-087 betr. Förderung leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler behandelt. Dabei kam heraus, dass es kaum Fördermassnahmen gibt und die 200 Stellenprozente der Exploratio für die ausreichende Förderung des vorhandenen Potentials an ca. 1500-2000 begabter und hochbegabter Schüler nicht genügt. Dabei könnten und sollten zum Beispiel auch die IF-Lehrkräfte für die Betreuung begabter Schüler hinzugezogen werden. Was wurde seither unternommen und was ist allenfalls in welchem Zeitrahmen als weitere Massnahmen geplant?
- Antwort des Stadtrates Stefan Fritschi (aus seinen Notizen, die er mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat): «Auf das Schuljahr 2010/11 sind die Grund- und Aufbaukurse [der Exploratio] nicht ausgebucht. Statt vier werden nur drei Kurse angeboten. Das heisst aber nicht, dass es weniger begabte Schülerinnen und Schüler gibt. Es kann vielmehr ein Indiz sein, dass mehr in dezentrale Aufgaben der Exploratio-Lehrpersonen investiert werden soll. Das bedeutet, dass die Klassenlehrpersonen noch mehr für begabte Schülerinnen und Schüler sensibilisiert werden und diese Dank der Unterstützung der Exploratio-Lehrpersonen integrativ gefördert werden können. Ein konkretes Beispiel ist das Forschungsatelier. Ab Schuljahr 2010/11 gibt das Exploratio die Einrichtung eines Forschungsateliers für Primarschulklassen der Unter- und Mittelstufe im Schulhaus St. Georgen. Das Forschungsatelier bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten für das entdeckende Lernen: eine Sammlung Sachbücher, 4 PC-Arbeitsplätze, Lernspiele, Karteien mit Forscherfragen, Kisten mit Materialien für Experimente u.s.w.. So kann eine eine Lehrperson differenzieren und individualisieren, ohne selbst mit viel Aufwand das Material bereitzustellen. Die Kinder können die eigenen Stärken und Interessen entdecken und vertiefen. in der Arbeit im Forschungsatelier werden die Lehrpersonen von der Förderlehrerin ihres Schulkreises unterstützt. Mit dem Forschungsatelier können mit verhältnismässig wenig Aufwand viele Schülerinnen und Schüler erreicht werden.» Des weiteren hat Stefan Fritschi ausgeführt, dass er den Schlüssel zur Förderung bei den Klassenlehrern sieht und die Lehrer der integrierten Förderung (IF) auch für die Kinder am oberen Rand des Spektrums zuständig seien, wobei er auch zugeben musste, dass jene von ihrer Ausbildung her eher aus dem Bereich der Heilpädagokik kommen. Ausserdem hat mir Stefan Fritschi angeboten, gemeinsam mit ihm die Exploratio zu besuchen.
Der Zeitraum von sechs Wochen seit der Interpellation ist kurz, dessen bin ich mir bewusst, ebenso die bisherige Amtsdauer des Stadtrates in seinem neuen Departement. Trotzdem hat er sich bereits gut eingelebt. Es ging mir bei der Frage denn auch vor allem darum, wieder auf das mir wichtige Anliegen hinzuweisen, und auch zu prüfen, ob man nun die Mängel erkannt hat und darauf hin arbeitet, allen Kinder aus allen Leistungsstufen eine angemessene Förderung zukommen zu lassen. Insgesamt bin ich mit der Antwort zufrieden und gewinne den Eindruck, dass das Problem ernst genommen wird. Ich bin mit ihme einig, dass die Förderung primär innerhalb der Regelklassen durch die Klassenlehrer und IF-Hilfskräfte erfolgen soll, denn einzelne zentrale Kurse bringen viel weniger. Die einzige Alternative, die zu überlegen wäre, ist für die wenigen Höchstbegabten aus der ganzen Stadt eine Sonderklasse einzurichten, wie man trotz Integration auch nicht umhin kommt, die am stärksten Lernschwachen in einer Sonderklasse zu unterrichten. Vermisst habe ich allerdings Pläne zur Aufstockung der unterdotierten Exploratio, oder zur gezielten Schulung und Weiterbildung der Klassen- und IF-Lehrkräfte in diesem Bereich. Vielleicht wäre hier gelegentlich ein Vorstoss angebracht.